„Lisa liebt kochen“ wäre der Witz des Jahrtausends! Ich liebe kochen nämlich ungefähr null Komma null. Wir reden hier übers Kochen, nicht übers Essen, das mag ich im Gegensatz zum Kochen mega gerne! (Wer auch nicht!!!) Also kochen NEIN, essen JA!
Vielleicht habe ich die Nicht-Begeisterung zum Kochen schon in die Wiege gelegt bekommen, denn meine Mama (sorry Mama!) ist auch keine leidenschaftliche Köchin. Früher wurde gekocht, weil die Mudda nun mal kocht, wenn die Kinder aus der Schule kommen. Okeee, meistens zumindest. Es gab auch Tage, da kamen die armen Kinder von einem harten Schultag (hahahhaaaaa jaaaaa – früher dachte man wirklich noch, Schultage seien hart!) nach Hause, schauten die Mudda mit schmachtendem Blick an „Huuuuuungeeeeer, was gibt´s?“ und die Antwort war: „Mach dir ´nen Ei!“ oder „Suppe.“ Die erste Antwort war akzeptabel, Ei mag ich in allen Variationen. Die zweite Antwort war hingegen ein Alptraum! Erbsensuppe? Frühlingssuppe? Wie langweilig und ekelig! Was waren wir doch für undankbare Blagen! Tz! Mudda hätte uns die Suppe um die Ohren pfeffern sollen. Auch ein Eintopf fordert Zeit und Liebe. Die Kinder wussten (und wissen) nur die Super-Sonntags-Schnitzel vom Papa zu schätzen! Doch heutzutage freue ich mich über frisch gekochte Eintöpfe und Suppen. Natürlich nicht von mir selbst gekocht, das müssen andere übernehmen.
Zum Glück habe ich so einen „anderen“ geheiratet! Ein Volltreffer! Auch in Sachen kochen. Das, was ich zu wenig an Begeisterung fürs Kochen habe, hat er on top bekommen. Wie kann sich ein Mensch so sehr fürs Kochen, für die Zubereitung, für die Auswahl hochwertiger Produkte, für Rezepte, das richtige Gerät und und und interessieren. So hat wohl jeder seine heimliche Liebe, sein Hobby, seine Passion. Ich finde, es gibt durchaus blödere Vorlieben. Denn, alles was gekocht wird, darf auch probiert und gegessen werden. Und genau dann komme ich ins Spiel. Meistens zumindest.
Am letzten Wochenende nämlich bekamen wir Besuch von meiner Schwester und ihrem Freund. Wir luden zum Wintergrillen ein. Ich muss jeden, der die Vorstellung von Bratwurst auf Grill im Schnee hat, leider enttäuschen. Es wurde ein Vier-Gänge-Menü ausgearbeitet, was mir schon beim reinen Lesen den höchsten Appetit bereitete.
Doch bevor wir uns den Schmaus schmecken lassen konnten, musste alles vorbereitet werden. Und da gibt es ja schon gravierende Unterschiede in der Küche. Menschen, die gern kochen, bereiten auch gern vor. Das ist ja auch schon fast kochen. Ich für meinen Teil fühle mich wie ein Fremdkörper in der Küche und verbreite meistens nur hektisches Chaos. Wenn ich mit mir kochen und vorbereiten müsste, würde ich es lassen. Meist ist die Rollenverteilung in der Küche ganz klar: mein Mann kocht, ich räume währenddessen alles weg und auf. Doch am Samstag habe ich geholfen, so gut ich konnte.
Die zuvor gekochte Curry-Chili-Suppe musste aufgekocht werden. Krieg ich locker hin – dachte ich. Hin und wieder gerührt, kochte die Suppe kurz auf, wie ich mit meinem Kennerblick an den aufsteigenden Blasen sofort erkannte. Herdplatte auf 1 gestellt und nebenbei abgewaschen. Bis ich aus dem Augenwinkel curry-gelben Schaum aus silbernem Topf aufsteigen sah! Mit einem lauten Schrei riss ich den Topf von der Kochplatte! Zu spät. Suppe war übergekocht, Herd versaut hoch drei. Zum Glück war die Suppe nicht angebrannt, was man von der Herdplatte nicht behaupten konnte.
Dann bereiteten mein Mann und ich den Nachtisch, einen Apfel-Cranberries-Crumble vor. Der Teig für die Crumble war schon fertig, jetzt ging es lediglich darum, meinem Mann die Menge des Zuckers aus dem Rezept vorzulesen, der für die Äpfel und Cranberries bestimmt war. „100g weißer Zucker, 100g brauner Zucker!“ Gesagt, getan. Beim Drüberstreuen hielt mein Mann inne und fragte mich, ob das nicht etwas zu viel Zucker sei? Ich so: „Nee, steht doch so im Rezept!“ Er: „Wo denn?“ Ich: „Da!“ Er: „Lisaaaaaaaaaaaaaaaa! Das sind die Angaben für die Streusel!!!!!! Darunter ist die Zutatenliste für das Obst!“ Ich: „Upsi!“ Schmeckte zum Glück trotzdem hervorragend. Ich habe einfach die Sahne kaum gezuckert. Ein Fuchs muss man sein.
Nächstes Problem: Der Teig für den Flammkuchen, den mein Mann zuvor zubereitete, musste ausgerollt werden. Ganz hinten in meinem Hirn war noch verankert, dass sich Teig besser ausrollen lässt, wenn zuvor Mehl auf die Arbeitsplatte und das Nudelholz verteilt wird. Dass das Mehl dann aber komplett auf der Arbeitsplatte und in der Spüle landete war nicht mein Plan, mein Arm berührte irgendwie ungünstig die Mehldose, so dass das Mehlchaos seinen Lauf nahm!!!
Zum Glück war es trotz meiner Hilfe in der Küche ein außerordentlich köstlicher, gemütlicher, spaßiger, süffiger und wiederholungsbedürftiger Abend! DANKE!
Lisa ♥ kochen … NICHT! Dafür liebe ich Deko umso mehr! Spontan kam mir am Abend die Idee, eine kleine Leine an der Esszimmerlampe mit Maskingtape zu befestigen, daran kleine Klammern zu klipsen, an die nach und nach die Sofortbilder aus der INSTAX Mini gehängt werden. Eine sofortige Erinnerung des Abends, die noch lange bleibt!